Bodenkuscheln in Halle

Veröffentlicht von Jörg Weichelt am

Daniela Rudolph kuschelt sich auf den zweiten Platz!

Bodenkuscheln. Unter diesem Motto richtete der Judoclub Halle ein weihnachtliches Judo-Turnier aus, bei welchem der Wettkampf ausschließlich im Boden bestritten wird. Im Stand wird nur auf die Matte gelaufen – nicht gekämpft. Dabei durfte Daniela Rudolph direkt den zweiten Kampf des Tages eröffnen und hatte dabei nur eine Gegnerin in ihrer Gewichtsklasse. Somit war ihr zwar ein Platz auf dem Treppchen sicher – der Kampf war aber noch lange nicht entschieden. Schließlich machte es Daniela der deutlich erfahrenen Gegnerin wirklich schwer. Erst kurz vor Ende entschied ein bombensicherer Haltegriff und ein Juji-gatame den Kampf für ihre Kontrahentin.

Doch wie bei solchen Pool-Konstellationen üblich, wurde kurze Zeit später die Revanche ausgetragen. Auch hier hielt Daniela mit ihrem Orange-Gurt die gegnerische Braungurtin in Schach. An Danielas Beinklammer wird sie wohl noch manche schlaflose Nacht denken müssen – auch wenn sie dennoch siegen konnte. Daniela durfte folglich einen erkämpften 2. Platz besteigen und hat ihren XXL-Nikolaus inklusive Medaille absolut verdient!

Doch unsere Judoka hatte noch nicht genug – sie trug sich kurzerhand noch in der Open-Kategorie ein und hatte somit noch drei weitere Kämpfe gegen unterschiedliche Gewichts- und Altersklassen vor sich. Im zweiten Teil des Turniers konnte sie sich dabei sogar noch einmal steigern und zeigte wieder tolles Judo. Ganz nebenbei trat sie auch gegen eine mehrfache Veteranen-Weltmeisterin an und ließ sich auch hier nichts gefallen. Zu Beginn des Turniers litt unsere Kämpferin sehr unter den subtropischen Temperaturen der etwas zu großzügig temperierten Halle. Von Kampf zu Kampf schaffte sie es immer besser, sich an die klimatischen Besonderheiten anzupassen und so gelang es ihr, einen Golden Score von 4 Minuten zusätzlich zu den 3 Minuten der regulären Wettkampfzeit anzuknüpfen.


Für Leon Petzoldt war es der erste Solo-Kampf für die HSG Mittweida. Vorher startete der Wahlossi für seinen Heimat-Verein in Hessen. Doch wo könnte man besser ein solches Debüt halten, als in einem Dojo mit herzallerliebstem DDR-Charme in Halle an der Saale? Leon gewann 5 Sekunden vor Ende seines ersten Kampfes mit einem Kata-ha-Jime. Der nächste Kampf war extrem ausgeglichen. Erst nach einigen Golden-Score-Minuten schaffte er es nicht mehr rechtzeitig aus einem Kesa-gatame. Der letzte Kampf war ebenfalls sehenswert, gegen den deutlich erfahreneren Gegner musste Leon sich jedoch geschlagen geben. Somit erkämpfte sich Leon einen dritten Platz auf dem Podest.

Doch auch er hatte noch nicht genug und meldete sich ebenfalls für die Open-Kategorie an. Bei den Männern gab es dabei allerdings keine Golden-Score-Regelung mehr. Leon musste sich also beeilen. Leider traf er im ersten Kampf auf seinen Gegner aus der vorherigen Begegnung. Doch der Opponent war deutlich schneller und der Kampf somit entschieden. Kampf Nummer 2 konnte Leon klar für sich entscheiden, und das obwohl sein anfängliches Ippon durch einen Würger innerhalb der ersten Minute zurückgenommen wurde. Die letzte Begegnung aus der Open-Kategorie führte ihn zu einem Gegner, welcher beinahe doppelt so viel wie Leon wog. Doch er ließ sich nicht entmutigen und attackierte beherzt volle 3 Minuten, wehrte alle Angriffe erfolgreich ab und beschäftigte den 100kg Gegner über die gesamte Kampfzeit. Trotzdem entschied die Kampfrichterwertung aufgrund des Turnierverlaufs den ungleichen Kampf für den Gegner.


Für unsere Kämpfer:innen der HSG Mittweida war es ein toller Samstag- der bereits im Nächsten Jahr wieder als Pflichtveranstaltung im Kalender eingetragen wurde.

(Text und Bilder Leon Petzold)

Kategorien: Judo

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